Seit Jahren, und vor allem nach der Geburt meiner Tochter, hatte ich mit den unzähligen Massen an digitalen Fotos und Videos zu kämpfen, die auf unterschiedlichen Speichermedien, wie z.B. dem Handy, dem PC, aber auch diversen USB Sticks oder der externen Festplatte abgespeichert waren. Es herrschte ein regelrechtes Chaos. Vor allem ein Gedanke ging mir durch den Kopf: Falls eines der vorhergenannten Geräte kaputt gehen würde, hätte ich keine Sicherheitskopien. Es musste eine Gesamtlösung her, die sowohl das Bestehen der Daten sicherstellen, als auch die Unordnung beseitigen würde. So startete ich das Projekt „Fotos und Videos organisieren“.
Schritt 1: Alle Fotos und Videos an einem Ort speichern
Als Erstes, habe ich alle digitalen Fotos und Videos der letzten Jahre, wo auch immer sie sich befanden, zusammengesucht und auf meine externe Festplatte übertragen. Denn es ist sinnvoller und zeitsparender, diesen Schritt zuerst zu tätigen, anstatt zu versuchen, in jedem Gerät einzeln für Ordnung zu schaffen.
Meine Festplatte hat eine Größe von 1 TB, die für die Bedürfnisse meiner Familie vollkommen ausreichend ist, wenn du bedenkst, dass ein Bild ungefähr 5 MB Speicherplatz benötigt. Bei 1000 Fotos im Jahr wären das somit 5 GB. Du kannst das aber anpassen, wie es für deine Situation am Besten stimmt.
Schritt 2: Ordner anlegen
Zweitens, habe ich für jedes Jahr einen Ordner in meiner Festplatte angelegt (z.B. 2017, 2018, 2019, usw.), der wiederum in zwölf Unterordner unterteilt wurde (z.B. 01, 02, 03, etc.); einen für jeden Monat des Jahres. Für mich persönlich war dies das praktischte Ordnungssystem aufgrund der Menge unserer Bilder. Der Versuch, für jeden einzelnen Tag ebenfalls Ordner anzulegen, ist kläglich gescheitert. Diese letzte Unterteilung war sowohl zeitaufwendig, als auch für die nachfolgenden Schritte unpraktisch.
Zusätzlich, habe ich auch einen Ordner pro Jahr für Videos erstellt. Die Trennung von Fotos und Videos ist deshalb so gut geeignet, weil du so einfacher und schneller Fotoalben erstellen kannst. Mehr dazu erfährst du in Schritt 6.

Schritt 3: Dateien richtigen Ordnern zuteilen
Als Nächstes, war das Sortieren der Bilder und Videos an der Reihe, die bis zu dem Zeitpunkt lose in meiner Festplatte abgespeichert waren. Dazu mussten die Dateien den zuvor angelegten Ordnern zugeordnet und dorthin verschoben werden. Um dies zu erreichen, ist die Information über das Datum entscheidend. Diese kann entweder durch den Dateinamen erfolgen, falls der das Datum im Namen schon beinhaltet, oder wenn die Dateien als Liste angezeigt werden über die Dateieigenschaft „Datum“.
Gleichzeitig habe ich auch nach dem Dateityp gefiltert, so dass alle Fotos (jpg) und Videos (mp4) getrennt dargestellt wurden. Dadurch war es sehr leicht, die Videos in die entsprechenden Ordner zu verschieben.
Ziel war es, dass keine Datei außerhalb der Ordnerstruktur mehr vorhanden war.
Schritt 4: Fotos und Videos organisieren – das große Ausmisten
Diese Phase ist auch die zeitintensivste. Dabei ist die Vorgehensweise bei Fotos und Videos etwas unterschiedlich.
1. Ausmisten von Bildern
Bei den Fotos habe ich es am einfachsten gefunden, sich jeden Monatsordner einzeln vorzunehmen. Die unscharfen Bilder aber auch die Duplikate konnte ich schnell bereinigen. Danach habe ich mir die Bilder im Ordner angesehen, und wenn es zu viele Schnappschüsse von dem gleichen Moment gab (z.B. Geburtstagsfeier, Weihnachten, usw.), habe ich die Fotos miteinander verglichen und nur die besten behalten. Das hat die Bilderanzahl pro Ordner um einiges reduziert.
Eine Sache ist zusätzlich erwähnenswert: Für mich persönlich war es emotional am schwierigsten, die Babyfotos des ersten Lebensjahres auszumisten. Da sich das Aussehen des Kindes, innerhalb des ersten Jahres, von Monat zu Monat stark verändert, konnte ich mich nicht von ganz sovielen Dateien trennen wie erhofft.
2. Ausmisten von Videos
Im Gegensatz zu den Fotos, ist mir das Bereinigen der Videos einfacher gefallen. Es hat sich herausgestellt, dass die meisten Dateien, die eine kurze Zeitdauer von unter 10 Sekunden hatten, angefangene Videos waren, die nicht weitergeführt wurden, weil etwas dazwischen kam, z.B. das Kind doch nicht die Glückwünsche für die Oma aufsagen wollte oder jemand aus Versehen ins Bild lief. Diese konnten schnell gelöscht werden.
Auch habe ich es für sinnvoll erachtet, von alltäglichen Ereignissen, wie z.B. vom Schaukeln auf dem Spielplatz oder vom Spielen im Hof, nur ein Video aufzuheben und nicht alle zu behalten. Da die Videodateien eher selten angeschaut werden, ich diese aber für meine Tochter aufheben wollte, war ich mit der Endsumme nach dem zuvorgenannten Ausmisten zufrieden.
Ist dieser Schritt vollbracht, hast du es geschafft, deine Fotos und Videos zu organisieren.

Schritt 5: Sicherheitskopie erstellen
Nachdem alle Fotos und Videos bereinigt wurden, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, das Gespeicherte doppelt zu sichern, um bei möglichem Verlust oder bei Zerstörung der externen Festplatte, trotzdem Zugriff auf die Dateien zu haben. Dabei habe ich mich für einen online Cloud-Dienst, wie z.B. Google Fotos, entschieden. Alle Dateien wurden hochgeladen, und somit hatte ich die Bilder und Videos an zwei Orten gleichzeitig. Es gibt generell unterschiedliche Cloud-Anbieter je nach Handymarke und Speicherplatzbedarf. Alternativ zum Cloud-Dienst kannst du eine zweite externe Festplatte nehmen und dort die Duplikate abspeichern. Such dir das aus, was dir am geeignetsten erscheint.
Zusätzlich habe ich unsere Handys so umgestellt, dass nun von allen Fotos automatisch Sicherheitskopien gemacht wurden. Das einzige, was du dabei beachten solltest, ist erstens, dass du die neuen Fotos und Videos sofort anschaust und bestimmst, ob du sie behälst oder nicht, und zweitens, dass du in regelmäßigen Abständen (z.B. einmal im Monat, einmal in drei Monaten etc.) die neuen Dateien auch auf die externe Festplatte kopierst. Somit gibt es nie wieder Chaos mit deinen Dateien.
Schritt 6: Fotos fürs Fotoalbum aussuchen

Als letzten Schritt, wollte ich mich noch dem Erstellen von unseren Fotoalben widmen. Heutzutage haben wir unsere Bilder nur noch auf unseren digitalen Geräten. Deshalb ist es ratsam, z.B. einmal am Ende des Jahres, die besten auszuwählen und auszudrucken.
Dadurch, dass wir in den vorherigen Schritten:
- die Fotos von den Videos getrennt haben
- die Bilder in die jeweiligen Monatsordner übertragen haben
- die Bilderanzahl deutlich reduziert haben
ist der Prozess, die besten Bilder auszusuchen nun viel schneller. Dazu wird nur noch ein neuer Unterordner zu jedem Jahr benötigt mit dem Namen „Beste Fotos“. In diesen kopierst du wirklich nur die besten Fotos aus den zwölf Monatsordnern des jeweiligen Jahres. Diese kannst du dann entweder dazu verwenden, ein digitales Fotoalbum zu erstellen und ausdrucken zu lassen, oder Fotos einzeln auszudrucken und vielleicht in ein Scrapbook einzukleben. Die Möglichkeiten sind wieder endlos. Das wichtige ist, dass du nun Herr über alle deine Dateien geworden bist und deine schönsten Momente gesichert sind.
Nun verrate mir, wie du beim Organisieren deiner Fotos und Videos vorgehst. Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Viel Spaß beim Ordnen!
(Bildquelle Beitragsbild: „Ethereum Classic Wallpaper – Polaroid and Tablet“ von ETC. Lizenz CC0 1.0)
Ja das konnte auch auch feststellen…je älter desto weniger Fotos 😀
Zeit ist mein Problem 🙁
Hallo Astrid,
vielen Dank für deinen Kommentar! Die fehlende Zeit ist für alle Mamas immer ein großes Problem, das stimmt. Mir ging es da genauso. Das Ausmisten der Dateien ist zeitintensiv. Ich habe mir da jede Woche immer 2 Stunden freigehalten, an denen ich mich mit diesem Projekt beschäfftigt habe. Schau einfach, wieviel Zeit du vielleicht am Wochenende freischaufeln kannst. Eine Stunde ist besser als gar nichts. Hast du das Ausmisten dann gemeistert, ist alles andere schnell erledigt. Ein letzter Trost für dich: je älter die Kinder werden, desto weniger Fotos macht man. 😉